Das Maislabyrinth ging am 16. Oktober 2021 und 10'000 Besuchende zu ende.
«Wir sind sehr zufrieden mit den letzten Wochen», resümiert Marco Berger, Präsident des Steffisburger Aareleists. Unter Bergers Ägide hat der Leist als Teil des Gemeinde-Kunstprojekts Art Container ein 29’000 Quadratmeter grosses Maislabyrinth entlang der Stockhornstrasse geschaffen. In den letzten vier Wochen, seit dem 18. September, haben rund 10’000 Personen ihren Weg durchs Maisfeld gesucht, wie Berger sagt.
Von den Besuchenden seien viele positive Rückmeldungen eingegangen. «Sinn und Zweck der Sache war es, etwas für die Leute in der Region zu machen und dabei die Aufmerksamkeit auf die Arbeit der Leiste zu lenken.» Die vier weiteren Teilprojekte der Art Container im kommenden Jahr werden ebenso von Steffisburger Leisten organisiert.
«Es wäre schön, wenn das Projekt den einen oder die andere motivieren würde, sich am eigenen Wohnort ebenfalls zu engagieren», sagt Berger, der das Leistpräsidium im Sommer 2020 übernahm.
Die Federführung der Art Container Steffisburg liegt bei der Gemeinde. Viele Partner wie die Eric Schweizer AG, das Projektteam unter der Leitung von Ines Meyer sowie Mitarbeitende der Gemeinde, etwa des Werkhofs, ermöglichten die Umsetzung. Auch die Freiwilligenarbeit sei essenziell gewesen, sagt Marco Berger: «Helferinnen und Helfer aus dem Leist und der Bevölkerung haben viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt – anders hätte sich dieses nicht verwirklichen lassen.» Rund «zwei Hände voll» Freiwilliger öffneten täglich morgens das Tor, absolvierten Kontrollgänge und schlossen das Areal abends wieder ab. «Wir sind sehr dankbar für diesen Einsatz.»
Dieser hat sich ausgezahlt – die Gäste kamen in Scharen. In der ersten Woche, die noch in die Schulzeit fiel, hätten zahlreiche Schulklassen aus der Region das Labyrinth besucht, so Berger. In den anschliessenden dreiwöchigen Herbstferien lockte das Naturlabyrinth auch Gäste aus umliegenden Kantonen an.
«Abkürzung genommen»
Das Wetter war ebenfalls auf der Seite des Leistes: «Es gab nur einen einzigen Tag – den Sonntag nach der Eröffnung –, an dem wir das Labyrinth nicht öffnen konnten.» Das sei dem Dauerregen an jenem Tag geschuldet gewesen. «Mit der Feuchtigkeit würden die Wege schnell matschig und rutschig werden.»
Auch die beiden Anlässe beim Labyrinth fanden grossen Anklang. «Das Fyrabebier im Mais-Beizli war ausverkauft», freut sich der Leistpräsident. Beim nächtlichen Begehen des Labyrinths in der Vollmondnacht vom 21. September inklusive Abendessen seien einige wenige Plätze frei geblieben. «Dies waren die beiden einzigen Möglichkeiten, bei denen man sich nachts im Maisfeld aufhalten konnte», fügt Berger an. «Die mystische Stimmung war wunderbar.»
Schäden gebe es erfreulicherweise kaum zu verzeichnen. «Einzig in der letzten Woche gab es den einen oder anderen illegalen Weg durchs Feld – da haben wohl einige Gäste die Abkürzung genommen», sagt Berger mit einem Schmunzeln.
Das Maisfeld wird dieser Tage gemäht, der Mais zu Tierfutter verarbeitet. Das Feld konnte um rund einen Viertel weniger landwirtschaftlich genutzt werden als ein normal bepflanztes Maisfeld.
Janine Zürcher ist Redaktorin und schreibt über die Region Thun im ThunerTagblatt. Sie betreut die Senior:innenseite 65 plus und engagiert sich in der Ausbildung von jungen Journalist:innen.